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Oder-Neiße-Radweg, 17. Etappe:

Von Hohenwutzen nach Schwedt – Der „Internationalpark“

nationalpark-unteres-odertaHohenwutzen besitzt bis auf den Basar auf der anderen Seite der Oder keine Sensationen. Kleine Straßen und niedrige Fischerhäuschen säumen den Weg. Der Grenzverkehr aus Berlin wirkt dazu mehr befremdlich als beschaulich.

Die Oder hat hier im Zuge der Trockenlegung ihren neuen Abfluss durch eine Sanddüne zwischen Nieder- und Hohenwutzen erhalten. Das Oderbruchtal verengt sich im Westen und dehnt sich stattdessen im Osten mit der Zehdener Niederung aus.

Fischerdorf mit Doppelschleuse

Dahinter folgt Hohensaaten, wo die Oder über die Finow eine Verbindung zur Havel erhielt. Am Ortseingang geht über eine etwas versteckte Nebenstraße der Oder-Havel-Radweg ab, der den Oder-Neiße-Radweg mit dem Havel- und Berlin-Kopenhagen-Radweg verbindet. Das Zentrum des ehemaligen Fischerdorfes ist die Doppelschleuse geworden, die Oder, Oder-Havel-Kanal und Friedrichsthaler Wasserstraße miteinander verbindet.

Zwischen zwei Wasserläufen

Zwischen zwei Wasserläufen führt der Radweg auf dem von Eichen gesäumten Deich in den Internationalpark „Unteres Odertal“, der nämlich in Polen und Deutschland liegt, weswegen man das „Inter“ zurecht gerne betont.

Tausend Blütenfarben

Im Westen dehnen sich Poldergebiete aus, die im Sommer zur Weidewirtschaft genutzt werden. Zwischen Oder und Deich ziehen sich Feuchtwiesen in tausend Blütenfarben hin. In der Ferne reichen die umliegenden Höhen bis an den Westrand des Tals. Die kleinen Ortschaften an den Hängen des polnischen Ufers halten einen so kurzen Abstand zum unberechenbaren Oderstrom, der kühn zu nennen ist.

Betonplatten und Asphalt

Diesseits mehren sich die Deiche und verlaufen quer und parallel zueinander durch die grünen Wiesen. Auf ihren Rücken bieten sie dem Radfahrer eine Auswahl an Radpisten. Der kann wählen zwischen buckligen Betonplattenwegen, die Abgeschiedenheit in der Flussaue bringen, oder komfortablen Asphaltstrecken, die dicht am Schiffskanal entlang führen und die belebten Ortschaften am Westhang streifen, von denen Stolpe mit seinem Turm unbestreitbar die Eindrücklichste ist. Der Grützpott, wie dieser stattliche Turm aus meterdicken Mauern gerne von den Einheimischen genannt wird, erhebt sich wie ein unbezwingbares Monument des Widerstands gegen die nordischen Eroberer von einst in der Landschaft.

Die Trabantenstadt

Am südlichen Stadtrand von Schwedt, ist vom einstigen Lustschloss nur ein Park geblieben, in dem Jugendliche rumhängen. Schwedt wirkt wie eine Trabantenstadt der Großindustrie. Die Stadt will heute aber wieder mehr sein. Doch viele Arbeiter sind schon weg, weil sie hier nicht mehr gebraucht werden.

Hinweis: Eine neue Alternativroute erlaubt die Weiterfahrt auf dem Deich zwischen Oderstrom und Friedrichsthaler Wasserstraße, wodurch das Stadtgebiet Schwedt vollständig umfahren wird – Schön, aber nicht notwendig, denn die traditionelle Strecke am Rande Schwedts ist ideal und die Stadt beileibe kein Schreckgespenst, das gemieden werden müsste.

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Zur 1. Etappe

Allgemeine Streckeninfos

Anschluss: Oder-Havel-Radweg bei Hohensaaten

Die passende Radwanderkarte zum Oder-Neiße-Radweg gibt es hier.
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  1. […] Von Hohenwutzen nach Schwedt – Der „Internationalpark“ […]

    Von Kienitz nach Hohenwutzen – Ins Niederoderbruch - roadreport on März 19th, 2009 at 23:19

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