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Oder-Neiße-Radweg, 18. Etappe:

Von Schwedt nach Gartz – Flussauenland

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Schwedt liegt mitten im „Internationalpark“. Auch wenn vom alten Stadtkern nur wenig geblieben ist und Plattenbauten für die Arbeiter der Großraffinerie das Bild bestimmen, ist Schwedt der Pulsgeber der Region.

Unterhalb der Stadtbrücke führt der Radweg durch eine strenggepflegte Eigenheimsiedlung. Direkt dahinter setzt sich die Odervorlandidylle mit Deich und Wiesen fort. Am Horizont stehen betongraue Wohnburgen im Grünen.

Ungebremst aneinander vorbeirasen

Der Radweg quert die Friedrichsthaler Wasserstraße und führt vorbei am neuen verkehrlosen Großschifffahrtshafen in die Abgeschiedenheit des Nationalparks. Die Industrie am Wegesrand ist ein Fremdkörper in der Landschaft, wenn auch ein stiller. Lediglich der enorm breite Radweg zwischen Kanal und Oder will sich ins Gefüge der Umgebung gliedern, lässt er doch für Skater und Radfahrer genügend Platz, um ungebremst aneinander vorbeizurasen.

Zwischen Bäumen und Schatten

Am letzten Polderwehr des Nationalparks führt der Radweg über eine Brücke in dichten Wald hinein. Seit langem wieder ein paar Anhöhen; im sportlichen Auf und rasanten Ab schießen Radfahrer zwischen Bäumen und Schatten entlang.

Eine harmonische Verbindung

Am Ende der Waldesdämmerung liegt Friedrichsthal, ein Dorf am Abzweig der Westoder. Selbst ein um Nüchternheit bemühter Blick über die Häuser am Rande des Deichs kann sich der Schwärmerei nicht erwehren; zu schön treffen hier Landidylle und Wasser aufeinander und gehen eine harmonische Verbindung ein.

Wildnis davor und Felder dahinter

Hinter den Häusern wartet der letzte große Deichabschnitt. Der Blick auf die Wildnis der Oder vor und die Felder hinter dem Deich ist schon aus dem Niederoderbruch bekannt. Ackerkulturen und Baumalleen haben fruchtbares Schwemmland erobert.

Bröckelnde Fassaden

Gartz ist alt, aber vor allem eine kuriose Stadt. Weithin sichtbar präsentiert sich eine urbane Silhouette, aber zur Begrüßung bietet sich dem Einfahrenden ein dörfliches Bild mit dem Charakter eines um einen Teich angelegten Angerdorfs. Was tatsächlich zu einer Stadt zu gehören scheint, wirkt ausgestorben. Alte Häuser mit bröckelnden Fassaden, die unbewohnt zu sein scheinen.

Maritimer Flair

Erst unten im Hafen an der Westoder regt sich was. Neben abgewrackten Brückenpfeilern, die schon lange keinen Verkehr mehr tragen, maritimer Flair, den die Kaianlagen ausstrahlen. Aber die Schiffe fehlen seit dem Ende der Butterfahrten. In einem stillen Hafen lässt es sich jedoch gut angeln, zeigen die Gartzer jeden Abend.

Info: Butterfahrten waren einst beliebte Schiffreisen auf Kurzzeit, die im Bereich eines hoheitsfreien Gewässers oder bei der Einreise in andere Staaten einen begrenzt zollfreien Einkauf ermöglichten. Genutzt wurde diese Art der legalen Steuerentlastung vorzugsweise für den Kauf von Tabakwaren, Alkohol und anderen Genussmitteln, bis sie im Zuge der EU-Osterweiterung ein Ende fand.

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Zur 1. Etappe

Allgemeine Streckeninfos

Die passende Radwanderkarte zum Oder-Neiße-Radweg gibt es hier.
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  1. […] Oder-Neiße-Radweg, 18. Etappe: […]

    Oder-Neiße-Radweg, 17. Etappe: - roadreport on April 3rd, 2009 at 23:23

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