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Die Oder (Odra)

Gewässerexposé

untere-oder

Region: Osttschechien / Polen / Nordostdeutschland
Charakter: vom frei mäandernden Gebirgsbach zum Steppenfluss (streckenweise kanalisiert)
Flusslänge: 854 km (begradigte Länge)
Quelle: im Odergebirge am Lieselberg („Schöner Ort“), bei Liebau unweit von Olomouc/Mährisch-Olmütz (634 m ü.d.M.)
Mündung: Stettiner Haff, 3 Mündungsarme vom Haff in die Ostsee zwischen deutschem Festland, Insel Usedom, Insel Wollin und dem polnischen Festland mit Peenestrom, Swine und Dziwna
Fließgeschwindigkeit: von 4 bis 6 km/h (im Oberlauf stellenweise schneller, im Mittel- und Unterlauf in vereinzelten Flussarmen – insbesondere in Altarmen – nahezu stehend)
Pegeldynamik: stark variierende Wasserstände, durch Frühjahr- und Sommerhochwasser geprägt (neben den Gebirgsregionen im Oberlauf gehören nahezu zwei Drittel Polens zum Einzugsgebiet), Nordwinde beeinflussen die Wasserstände ab Hohensaaten wegen des geringen Restgefälles durch Aufstauungen, im Winter zusätzlich Stauungen durch verblockten Eisgang im Unterlauf
Wassergüte: im Oberlauf klar, ab Mittellauf trüb, teilweise flockig
Frühester Einstieg: gilt ab Raciborz/Ratibor offiziell als schiffbar (tatsächlich aber erst ab Hafen Kozle/Cosel bei Km 98 für die Schifffahrt praktikabel), Befahrung ab Wroclaw/Breslau am komfortabelsten, bisher letzte Staustufe bei Brzeg Dolny/Reichwald-Dyhernfurth bei Km 281 (ca. 13 Km unterhalb von Wroclaw)
Tourlänge: 460 km ab Wroclaw bis Stettin
Feste Umtragestellen: ab Kozle/Cosel 23 Staustufen bis Brzeg Dolny/Reichwald-Dyhernfurth (über den Umgehungskanal von Wroclaw/Breslau), ab hier bis jetzt keine weiteren Hindernisse (2 weitere Staustufen unterhalb Breslaus sind geplant, bei Malczyce (im Bau) und Lubiaz)
Besonderheiten: dynamische Pegelschwankungen verändern das Flussbild regelmäßig (Hochwasser); ab Wroclaw regelmäßig beidseitig Buhnenwerke; viele Altarme; ab der Neißemündung (Km 542,4) bis Mescherin (Westoder) deutsch-polnischer Grenzfluss; zum Teil sehr ausgeprägte Strömungsmuster (entsprechende Grundkenntnisse von Vorteil); auf Höhe des Oderbruchs zwischen Reitwein und Hohensaaten können als Alternative zur etwa 50 Km langen Strometappe die Fließe des alten Odergewässersystems befahren werden – ein schöner Perspektivwechsel als Urlaub vom Strom (dazu Umtragen am Durchleiter Reitwein und Schleusen in Hohensaaten/Oder-Havel-Kanal); ab Hohensaaten Nationalpark „Unteres Odertal“; in der Nähe zu Schwedt Teilung in Ost- und Westoder; auf gesamter Länge durch Begradigungen von 1040 km auf 854 km verkürzt (ab der Olse-Mündung zahlreiche Durchstiche); im Oberlauf bis Ostrava/Ostrau Grenzfluss von Tschechien und Polen, ab Ratzdorf bis Mescherin Grenzfluss von Polen und Deutschland
Einschränkungen: die Befahrung der Grenzflussabschnitte unterliegt den jeweils aktuellen Grenzbestimmungen; Nord- und Westwinde im Mittel- und Unterlauf können die Fahrt stromab stark beeinträchtigen; regelmäßige Transportschifffahrt (außer bei Niedrigwasser); bei kalten Wintern starker Eisgang bis hin zum Gesamtverschluss der Wasseroberfläche (zusätzlich Neigung zur Grundeisbildung)
Lagerplätze: wenig öffentliche Campingplätze, in unregelmäßigen Abständen Marinas, durchgehend passable Lagermöglichkeiten am Flusslauf
Touristik: Befahrungen finden im Unterlauf regelmäßig in kleinen bis großen Gruppen statt (wegen der Ausdehnung des Terrains bleibt das jedoch ohne merkliche Beeinträchtigungen)
Empfohlene Reisezeit: Frühjahr bis Herbst
Empfehlung: Wer das Wandern auf großen Flüssen mag, für den bietet die Oder bereits allein im Unterlauf viel Erlebnispotenzial. Für diejenigen empfiehlt sich, die Fahrt erst unterhalb von Wroclaw (Breslau) an der letzten Staustufe zu beginnen. Das ist komfortabler und macht Umtragungen unnötig. Wie immer für Wasserwanderungen auf großen Flüssen, die Wetterbedingungen berücksichtigen, denn Wind und Wetter können ganz schön zu schaffen machen. Ähnliches gilt für Hitzeperioden. Im Unterlauf bietet die Oder auf dem Wasser keinen Schutz vor der Sonne. Das für die Planung berücksichtigen (Kleidung, Sonnenschutz).
Schwierigkeitsgrad: mittel
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Stand: Sommer 2010

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