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Oder-Neiße-Radweg, 25. Etappe

Von Usedom nach Ahlbeck – Zum Meer

usedom-strandEntgegen jeder Erwartung ist der Weg zur Ostsee nicht eindeutig. Wer die Insel Usedom nicht kennt, vermutet, dass hier alle Wege zum Meer führen. Doch das tun sie nicht.

Lediglich die befahrene Autostraße nimmt direkten Kurs dorthin. Der Radweg hingegen schlendert über allerlei Dörfer im Hinterland Usedoms, die gelegentlich an eines der umliegenden Boddengewässer stoßen. Alle diese Dörfer nehmen sich durchaus idyllisch aus und erscheinen bis auf die vielen am Straßenrand parkenden Automobile aus einer anderen Zeit zu stammen. Die alten Gutshöfe nehmen unübersehbar den zentralen Platz in den Dörfern ein.

Sehnsucht

Die Sehnsucht nach dem Meer macht jedoch ungeduldig und lässt kaum Ruhe für die angepriesenen Genüsse. Über alte Alleen und abwechslungsreiche Radwege führt die letzte Etappe bis zum großen Wasser. Ein ungewohnt steiler Anstieg am letzten Höhenzug vor der Küste fordert noch einmal die letzten Reserven, die jeder schon auf den letzten Festlandmetern geopfert zu haben meint. Trotzdem geht es Meter um Meter vorwärts. Die Pedale lassen sich zwar nur noch zäh und langsam bewegen, doch die Sehnsucht nach dem Meer aktiviert ungeahnte Kräfte, mit denen die Höhe überwindbar wird.

Die Wende

Für Minuten wird die Zeit langsamer und scheint zuletzt fast stehen zu bleiben, doch dann plötzlich die Wende, eine Abfahrt, und die Uhr beginnt wieder zu ticken und die Radfahrer stürzen den Hang hinab.

Wall vor dem Meer

Kurz vor Ahlbeck haben Radfahrer noch ein letztes Mal die Wahl zwischen einer befahrenen Asphaltstraße und einem Waldwanderweg. Beide können nicht die Überfahrt über die letzte Anhöhe ersparen, denn erst dahinter liegt Ahlbeck. Der letzte Wall vor dem Meer.

Schwindelig

Taumelnd vor Anstrengung am Ende der letzten Etappe bei den ersten Straßenzügen von Ahlbeck. Wenn endlich die Räder auf der belebten Strandpromenade des Kurortes zum Stehen kommen, dann steigen wackelige Beine von den Rädern. Das Gehen funktioniert nur schwerfällig und es zieht in allen Fasern der Beine. Der Blick aufs Meer macht schwindelig. Zu unwirklich und phantastisch erscheint dieses Bild.

Vager Horizont

Nun ist er da, der langersehnte Anblick von Sand und Wasser, und die unendlich weite Fläche mit vagem Horizont. Doch nach der tagelangen Odyssee durch braches Land diesen Moment zu begreifen, fällt schwer. Für einen euphorischen Freudentaumel sind alle zu erschöpft und jeder starrt mit Demut aufs Wasser.

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Zur 1. Etappe

Allgemeine Streckeninfos

Die passende Radwanderkarte zum Oder-Neiße-Radweg gibt es hier.
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