Zittau und sein Gebirge
Leicht erhöht rollen die Räder zwischen alten Alleebäumen nach Zittau hinein. Links begleitet den Deich eine fruchtbare Ebene und rechts der gezähmte Fluss.
Den Horizont bilden die im Dunst liegenden Höhen des Zittauer Gebirges; heute ein Naturpark, der sich aus den Landschaftsschutzgebieten Zittauer Gebirge und Mandautal zusammensetzt. Dort liegen die Traditionskurorte Jonsdorf und Oybin nah bei der tschechischen Grenze, die schon seit langem Gäste auf ihre weitverzweigten Wanderwege für Radfahrer und Fußvolk locken.
Abseits des Kurtrubels
Zittau selbst liegt etwas abseits von diesem Kurtrubel und ist eine besondere Grenzstadt. Seine kleinbürgerliche Atmosphäre verrät heute wenig von der vergangenen Größe und Bedeutung im Mittelalter. Vom alten Tuchmacherhandwerk ist nicht vielmehr geblieben als das große Fastentuch, das heute wieder in der Kirche zum Heiligen Kreuz zu sehen ist, nachdem es im Anschluss an den 2. Weltkrieg durch glückliche Umstände in einem nahegelegenen Wald wiedergefunden wurde. Das Stadtbild hat sich während einer über 700-jährigen Geschichte vielfach gewandelt.
Leerstand
Trotzdem konnte sich Zittau über das 20. Jahrhundert hinaus etwas von den alten Straßen und Häusern bewahren, die heute das Stadtzentrum schmücken und Dank einer liebevollen Sanierung nichts von ihrem mittelalterlichen Charakter eingebüßt haben. Jedoch macht sich im Zentrum ein zunehmender Leerstand bemerkbar und zu ruhigen Tageszeiten hat es dadurch gelegentlich den Anschein, dass die Stadt trotz der frischen Fassaden unbewohnt ist. Anders abseits davon in den Ausfallstraßen. Dort herrscht lebendiger Verkehr, auch Grenzverkehr zum benachbarten Polen und Tschechien, und große Villen schauen mit ihren rustikalen Fassaden von den Hängen auf die Stadt herunter.
Ein Fluss am Rande
Aber das wichtigste was Zittau besitzt, sind seine Einwohner. Ich habe sie jederzeit als ungewohnt freundlich und entgegenkommend kennen gelernt. Sie leihen Durchreisenden gerne ihr Telefon oder zeigen einem unaufgefordert, dass der Oder-Neiße-Radweg – etwas unübersichtlich – innerhalb der Stadt ein Stück weit dem Fließ der Mandau folgt, dem eigentlichen Herzstück der Stadt. Die Neiße ist hier nur ein Fluss am Rande der Stadt, der das Wasser der Mandau an ihrer Mündung mitnimmt auf dem Weg nach Norden zum Meer.
Die passende Radwanderkarte zum Oder-Neiße-Radweg gibt es hier.
________________________________________
Empfohlene Literatur mit detaillierten Kartenausschnitten: Bikeline Radtourenbuch, Oder-Neiße- Radweg: Von der Neiße-Quelle zur Ostsee, wetterfest/reißfest
Mittlerweile eine ziemlich gute Alternative zu den Bikeline Radtourenbüchern: Die ADFC Radreiseführer in einem ähnlichen Format und mit ebenfalls sehr detailreichen Karten und den wichtigsten Infos für passionierte Radwanderer.
Empfehlung: Die 10,-€ Sonderausgabe ist derzeit erhältlich.
Alle Radfernwege Deutschlands in einem Buch mit den wichtigsten Infos und Übersichtskarten auf über 600 Seiten.
[…] Zittau und sein Gebirge […]
[…] wollen wir weiter suchen. Von allen guten Geistern verlassen, fahren wir nach Zittau und fädeln uns hinter der Grenze auf engen Wegen im Neiße-Tal Richtung Liberec/Reichenberg […]
[…] wollen wir weiter suchen. Von allen guten Geistern verlassen, fahren wir nach Zittau und fädeln uns hinter der Grenze auf engen Wegen im Neiße-Tal Richtung Liberec/Reichenberg […]