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Oder-Neiße-/ Anschluss Oderhaff-Rundweg pt. 2

Von Stepnica nach Szczecin

stettinSeit dem Start in den Böhmischen Bergen in Tschechien entlang der Neiße haben Rad und Fahrer schon Einiges gesehen und erlebt, und doch hat das alles nichts annähernd mit dem Folgenden zu tun.

Es ist, als wären die zurückliegenden Distanzen lediglich eine Vorbereitung für das nun Bevorstehende gewesen: die echte und ursprüngliche Oderhaffniederung. Nicht weit außerhalb von Stepnica führt auf dem Weg nach Stettin eine unscheinbare Plattenstraße ins flache Brachland hinein. Man hätte hier auch den Umweg über große Autostraßen weiter im Landesinneren wählen können, doch die Aussicht auf Ruhe und Natur lockt mehr.

Trügerische Wege ins Dickicht

Die dicht überwucherte Niederung wirkt idyllisch und trügerisch befestigte Wege führen immer weiter ins Dickicht hinein. Ein paar verkrautete Fließe kreuzen den Weg. Über jede Brücke ist man froh, weil es dort weitergeht. Die Nerven und das Sitzfleisch haben sich zunehmend an die kühner werdende Rallyepiste gewöhnt.

Überreste eines Weges

Die eigene Toleranzgrenze ist bereits ein ganzes Stück heraufgerutscht, als das ganze Ausmaß der Verwilderung klar wird. Ohne zu wissen seit wann, bilden tiefe Spalten zwischen eingesunkenen, verschobenen, schiefen und bröckelnden Betonplatten die wüsten Überreste eines Weges, der hier nicht einmal mehr von den kleinen polnischen Autos befahren wird, für die doch sonst jeden Flecken in Polen erreichbar ist. Neben den Betonresten eine Wand aus Schilf und sumpfiges Ödland. Eine Umkehr scheint ausgeschlossen bei den Gedanken an die bisher bewältigten Strapazen dieses Tages. Der Blick nach vorne macht wiederum Angst davor, was dieser Weg noch bringen wird. Kein Haff zu sehen, nur die schattenlose Feuchtniederung, in der es kreucht und fleucht.

Neuen Horizonten entgegen

Nachdem ein kleines Dorf am anderen Ende der Haffniederung den Verzweifelten endlich erlöst, folgen die schier endlosen Wälder vor Stettin. Die Straßen werden allmählich breit und laut. Am östlichen Stadtrand Stettins liegt der Dabie-see mit Campingplatz für durchgeschüttelte Radfahrer. Eigentlich handelt es sich um eine Marina für Segler. Damit verbindet jeder Radfahrer jetzt zwangsläufig ungekannte Emotionen und schielt neidisch auf Segler und Wasserwanderer. Erst wenn man sich wieder klatschend auf den Hintern hauen kann, ohne sofort wie ein alter Mann aufzuheulen, dann ist es an der Zeit, neuen Horizonten entgegenzufliegen.

Hinweis: Vom Stettiner Hauptbahnhof führen regelmäßige Zugverbindungen nach Deutschland, die für die Abreise genutzt werden können – allerdings empfiehlt es sich, die Möglichkeiten der Radmitnahme vorab zu klären.

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Mehr zum Oderhaff-Rundweg

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    Oder-Neiße-/ Anschluss Oderhaffrundweg pt. 1 - roadreport on April 30th, 2009 at 14:26

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