Von Wolin nach Stepnica
Über eine niedrige Holzbrücke erreichen Radfahrer und anderes Reise-Volk das östliche Ufer der Dziwna. Der moderne Schnellverkehr schiebt sich nur wenige Meter stromabwärts in luftiger Höhe über einen Brückenriesen zum polnischen Festland hinüber.
Das Inselhopsen Usedom-Wollin endet hier. Nun gelten wieder andere Regeln. Ein unendlich lang erscheinender Asphaltstreifen kann hier leicht wieder zu einer bedrohlichen Durststrecke werden. Ein unscheinbares Schild hinter Wollin versucht aufmerksam Reisende nach rechts von der großen Straße weg zu locken.
Eine gute Wahl
Wer dieser Verlockung nachgibt, wird über hügeliges Land in Oderhaff-Nähe gen Süden gelotst – eine gute Wahl übrigens, denn dasselbe leicht geschwungene Auf und Ab erlebt man ebenso auf den großen Straßen im polnischen Hinterland; jedoch geht es dort weitaus lauter und lebensgefährlicher zu. Ein weiterer Vorteil: Die idyllischen kleinen Straßen und Dörfer liegen mitunter sehr Nahe am Ostufer des Haffs. An der einen oder anderen Stelle schließt das ein erfrischendes Bad nicht aus, was angesichts der mitunter staubigen Pisten durch Wald und versumpfte Wiesen, schnell zum echten Hochgenuss werden kann.
Der weite Westen
Der Weg nach Stepnica ist zwar abwechslungsreich, hat aber wenig darüber hinaus zu bieten. Touristische Superlative gibt es hier nicht. Doch die einfachen Dörfer und Alleen unter weitem Himmel kann man mögen. Eh man sich versieht, findet man sich in deren Ordnung zurecht und bald darauf wohl in diesem Terrain. Das Oderhaff ist der weite Westen, der immer in greifbarer Nähe bleibt. So muss zwangsläufig jeder in das kleine Fischerdorf geraten, das auf den Straßenschildern schon seit Wollin mit strahlend weißen Lettern verkündet wird: Stepnica.
Ein Fischerdorf
Aufmerksame Kartenleser haben vermutlich bereits entdeckt, was diesen Ort so wichtig macht. Es ist seine Lage: Umgeben von niedrigem Weideland erreicht man die ersten Häuser. Die Dorfstraße strebt unbeirrt einem noch unsichtbaren Zentrum zu. An einer Biegung, wo eine weitere Dorfstraße dazustößt, weiß jeder intuitiv, dass er dieses Zentrum erreicht hat und wendet sich nach Westen. Kurz darauf eröffnet sich dem Reisenden ein Fischerdorf mit authentischen Restaurant und Hafenmeile. Der Blick aufs Wasser der Haffmündung vor Stettin ist neu; kein See und kein Meer – etwas dazwischen, und mit denselben Hochseecontainerschiffen wie auf der Swine am Horizont.
Hinweis: Der Oderhaffrundweg eignet sich, um an den Oder-Neiße-Radweg (endet in Ahlbeck) eine Rundfahrt entlang der polnischen Seite des Haffs mit Ende in Stettin anzuschließen. Achtung: Ungleich geringere Wegequalität im Vergleich zum Oder-Neiße-Radweg!
Mehr zum Oderhaff-Rundweg
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Die passende Radwanderkarte zu diesem Abschnitt des Ostseeküsten-Radwegs gibt es hier.
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Empfohlene Literatur mit detaillierten Kartenausschnitten: Bikeline Radtourenbuch, Oder-Neiße- Radweg: Von der Neiße-Quelle zur Ostsee, wetterfest/reißfest
Literatur mit detaillierten Karten zum Ostseeküsten-Radweg:
Die passende Karte zum Oderhaff-Rundweg inkl. Usedom:
Die Übersichtskarte zur Umgebung inkl. Radwegen:
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