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Oder-Neiße-Radweg, 16. Etappe:

Von Kienitz nach Hohenwutzen – Ins Niederoderbruch

bienenwerderMit Kienitz bleibt auch aller Krieg zurück. Dem Weg voraus ist alles friedlich und selbst die verlassenen Loose-Gehöfte am Wegesrand wirken idyllisch.

Groß Neuendorf hat sich ganz und gar dem Tourismus geöffnet und dabei auch ein bisschen von seiner Authentizität geopfert, indem es die alten Hafenanlagen unwirklich herausgeputzt hat. Das hat viel Publikumsverkehr gebracht. Die Terrasse des früheren Hafen-Cafes ist dagegen heute still und unbelebt.

Lange nichts

Hinter Groß Neuendorf kommt lange nichts. Gelegentlich einzelne Häuser am Deich; sonst fliegen nur brache Wiesen und Felder vorbei, die oft einmal von der anderen Flussseite aus bewirtschaftet wurden.
So war es auch in Zellin gewesen, bis die Grenze kam.

Kolonistenland

Heute markiert Zellin mit dem Berghang und seinem Kirchturm den Beginn des Niederoderbruchs, das erst Friedrich II. im 18. Jahrhundert trockenlegen ließ. Das neu gewonnene Kolonistenland ist bis heute dünn besiedelt, auch wenn sich unter die Landbewohner inzwischen entflohene Städter gemischt haben, die als Großstadtneurotiker und Künstlergilden eine eigenwillige Gemeinschaft mit den Bauern bilden, die zwar nicht unbedingt von Liebe aber von gegenseitiger Toleranz geprägt ist.

Doppelte Namen

Auf der neumärkischen Seite der Oder ziehen sich alte Dörfer an den Hängen und Waldrändern entlang. Ihre Namen sind immer irgendwo in der trockengelegten Niederung des Oderbruchs wiederzufinden als Neu-Dörfer oder Loose-Siedlungen, die heute wie abgeschnittene Inseln im Oderbruch liegen. Manche Alten erzählen noch davon, dass sie einmal auf der anderen Seite der Oder zur Schule gegangen sind. Dafür sind sie jeden Morgen mit der Fähre gefahren; eine wie diese, die gegenwärtig nach Jahrzehnten zwischen Güstebieser Loose und dem polnischen Gozdowice wiederbelebt wird. Den Langstrecken-Radfahrer wird es freuen, denn ihm kann dieser neue Grenzübergang mit einem Abstecher ins neumärkische Hügelland eine willkommene Abwechslung zur ewig weiten Flachlandprärie des Oderbruchs bieten.

Abwechslung und Kontraste

Noch vor Hohenwutzen kommt Zollbrücke, ein Ort, nicht viel mehr als eine handvoll Fachwerkhäuser mit Dammmeisterhaus, Lokal und Kleintheater; alles versammelt um eine Deichscharte, die bei Hochwasser mit Holzbohlen und Sandsäcken verschlossen wird. So viel Abwechslung auf kleinstem Raum lockt Besucher an. Die stille Abgeschiedenheit der alten Eisenbahnbrücke bei Bienenwerder bildet dazu einen fast unwirklichen Kontrast.

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Zur 1. Etappe

Allgemeine Streckeninfos

Die passende Radwanderkarte zum Oder-Neiße-Radweg gibt es hier.
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  1. […] Von Kienitz nach Hohenwutzen – Ins Niederoderbruch […]

    Von Küstrin nach Kienitz – Von Bauern und Soldaten - roadreport on März 19th, 2009 at 12:26

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