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Oder-Neiße-/Anschluss Ostseeküsten-Radweg

Von Ahlbeck nach Wollin – Ins Abenteuerland

swinemuendeDer Oder-Neiße-Radweg endet eigentlich in Ahlbeck, doch lässt man das Oder und Neiße einmal beiseite, dann gibt es einen Weg, der weiterführt – jetzt nach Osten, und die erste Stadt auf dem Weg dorthin wurde einst mit dem bezeichnenden Namen Swinemünde versehen, wo sich deren gleichnamiger Fluss zwischen den Ufern der Insel Usedom und Wolin im Meer verliert.

Wollin ist eine Insel und der Weg dorthin ist abenteuerlich. Zuerst sind es Stadtabenteuer. Wer sich hinter dem Grenzübergang von den sporadisch an Ampeln, Bäumen und Straßenschildern befestigten Radwegschildern leiten lässt, den wird die R10-Prophezeiung an den Kai des Swinemünder Stadthafen leiten.

In Strandnähe

Der schönste Weg dorthin ist in Strandnähe vorbei am wiederbelebten Fort aus einer Zeit, als sich Swinemünde noch als preußische Festungsgarnison hervortat. An der Hafenmole und ausgestellten Soldatenuniformen vorbei geht es entlang der Swine, den mittleren der drei Abläufe des Oderhaffs, wieder stadteinwärts.

Ungewohnt authentisch

Das namensstiftende Gewässer der Stadt ist breit und brückenlos. Deswegen ist es bei der Schifffahrt beliebt. Hochseecontainerschiffe schieben sich in den Hafen der Stadt, doch die Mehrzahl der Schiffe fährt weiter nach Stettin. Fußgänger, Radler und Autos werden von einer Fähre abgeholt. Das Leben auf der Stadtfähre bietet einen schönen Eindruck von den Bewohnern der Stadt: ein Querschnitt von Swinemündern aus Kindern und Müttern, Geschäftsleuten und Flaniervolk, und dazwischen ein paar Touristen. Die Durchreisenden nehmen fast ausschließlich die andere Fähre am südlichen Ende der Stadt. Wegen ihrer abgeschiedenen Lage zwischen Wald und Heide warten dort fast ausschließlich Autos auf ihre Beförderung – ausländische Fahrzeuge werden übrigens nur dort über die Swine transportiert. Das bunte Einwohnergemisch der Stadtfähre bleibt dadurch ungewohnt authentisch.

Die Schwester von Usedom

Am anderen Ufer liegt Wollin – Insel und Schwester Usedoms. Hier gibt es dieselben Hügel mit etwas mehr Wald. Der hat es in sich und bildet an seinen dichtesten Stellen eine Mischwaldzone mit beeindruckenden Buchen. Dieses Gebiet ist als Naturreservat für Wisente ausgewiesen. Zusammen mit den hohen Meeresklippen und der Schickeria-Metropole Misdroy (Międzyzdroje) sind die Urrinder eines der Highlights der Insel.

Der geheimnisvollste Vineta-Kanditat

Dabei hat auch die Inselstadt mehr Aufmerksamkeit verdient. Was es schon auf Usedom gab, eine Stadt mit dem Namen der Insel, gibt es auch auf Wollin. Sie liegt idyllisch am östlichsten Abfluss des Oderhaffs und markiert den Übergang zum polnischen Festland. In jüngster Zeit kam sie vermehrt ins Gespräch als jener Ort, wo das versunkene Vineta liegen könnte. Zweifelerhabene Beweise dafür stehen bis heute aus, aber Wollin mit seiner Lage am östlichsten Abfluss der Oder ist der geheimnisvollste Vineta-Kanditat.

Hinweis: Der Ostseeküsten-Radweg R10, der zuvor eng entlang der deutschen Ostseeküste verläuft, führt von Ahlbeck mit knapp 500 Kilometern Länge bis Danzig, wobei nach Möglichkeit auch dem Küstenverlauf der polnischen Ostssee gefolgt wird. Doch Radweg bedeutet in Polen nicht selten etwas anderes als aspaltierte Skate- und Rad-Rennpisten – mehrmals von von küstennahen Militärgebieten unterbrochen, verläuft der Radweg gelegentlich weiter im Landesinneren und überwiegend auf belebten KFZ-Straßen (Urlauberverkehr). Die erste Herausforderung wartet bereits hinter Świnoujście auf den Radfahrer: Die Autostraße Richtung Wolin wurde dort zunehmend zur Schnellstraße ausgebaut (für Radfahrer Lebensgefahr) und die offizielle R10-Route verläuft bis Międzyzdroje auf einem strandnahen Waldweg aus Sand und Wurzeln, der Gepäckfahrern schnell ein halbes Tagespensum abverlangen kann (für Schmalspurfahrer unbefahrbar).

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Roadshow Oder-Neiße-Radweg

Mehr zum Ostseeküsten-Radweg

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