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Roadreport: Mulde-Radweg – Zwickauer Mulde

Von Schöneck bis Sermuth zur Vereinigten Mulde

muldenradwegMit dem Mulde-Radweg ist es etwas kurios. Von ihm gibt es gleich drei an der Zahl und manchmal wird er auch Mulden-Radweg genannt. An dieser Stelle berichte ich über den Mulde-Radweg, der in Schöneck nahe des „Dreiländerecks“ von Deutschland, Bayern und Tschechien beginnt.
Schöneck liegt, so suggeriert es der Namenszusatz, im Vogtland, welches hier eigentlich noch dem Westerzgebirge zugerechnet wird. Rechts des Weges am Ortsausgang von Schöneck liegt die Quelle der Zwickauer Mulde. Und eben aus diesem Grund beginnt hier der Mulde-Radweg entlang der Zwickauer Mulde.

Einen schönen Blick auf die Zwickauer Mulde im Quellgebiet bieten die Luftaufnahmen von Joachim Werner.

Es beginnt in luftiger Höhe

Alles beginnt mit einem grandiosen Ausblick, den der Mulde-Radweg startet hier in luftiger Höhe. Wer mit dem Zug angereist ist, wird sich vielleicht wundern über die beinahe baumlose Landschaft hier oben. Das ist die Hochebene des Vogtlands, die hier einen weiten Blick über Wiesen und Berghänge freigibt bis zur Talsperre Muldenberg. Dieser Ausblick währt nur kurz. Nach der Fahrt über die Berghänge zwischen Schöneck und Muldenberg steigt der Weg bereits im nächsten Ort bei Hammerbrücke hinab ins enge Muldental.

50 schnelle Kilometer

Bis zur ersten Stadt sind es noch 50 Kilometer. Diese Strecke zwischen Schöneck und Aue sollte man auf keinen Fall verpassen. Der Streckenverlauf des Mulde-Radwegs führt hier über Landstraßen durch eine scheinbar stille Landschaft aus Berg, Wald und Wiesen. Und weil man durch die stetig purzelnden Höhenmeter auch immer genug Schwung hat für den nächsten Anstieg, kommt man hier gut voran.

Highlights

Ein Highlight jagt hier das Nächste. An der Sohle des Muldetals angekommen, verläuft die Passage zwischen Hammerbrücke und Eibenstock auf einer sanft geschwungenen Talstraße, die sich etwas erhöht im Hang eng an den Fluss schmiegt. Daneben verläuft ein alter Höhenkanal (auch Floßgraben genannt) parallel zum Flussbett der Zwickauer Mulde. Der Kanal ist intakt und wurde vormals zum Flößen der geschlagenen Hölzer aus den umliegenden Wäldern genutzt. Doch damit nicht genug. In der Besiedlungsgeschichte des Muldetals hat sich hier zum bautechnischen Denkmal eines Floßgrabens später auch noch eine Eisenbahnstrecke herausgebildet, deren Gleise zumeist auf der gegenüberliegenden Uferseite verlaufen. Die alten Eisenbahnanlagen der historischen Dampfeisenbahn finden sich überall im Tal. Alte Gleisanlagen, Oldtimer-Züge und unrestaurierte Bahnhofhäuschen setzen einen idyllischen Akzent in diesem Tal-Abschnitt. Bahnliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten.

Eisenbahnromantik

Die erste Stadt an der Strecke heißt Aue. Und auf dem Weg dorthin folgt ein weiteres Stück Eisenbahnromantik, das Radwanderer besonders lieben. Die alte Eisenbahnlinie von Rautenkranz nach Aue ist hier zu einem Radweg ausgebaut worden. Die letzten 15 Kilometer bis Aue sind ein Geschenk für Radwanderer. Es wurde sogar ein Stück Eisenbahntunnel zum Radweg ausgebaut. Vorbei an alten Bahnhofsgebäuden der umliegenden Ortschaften geht es über ehemalige Eisenbahnbrücken mit immer gleichbleibend mäßigem Gefälle in Richtung Stadt, die den Radwanderer nach einem plötzlichen Talaustritt in einen Kessel mit vielen anderen kleinen Seitentälern empfängt.

Enges Tal

Das Muldental bleibt auch nach Aue weiterhin eng. Hier ist jetzt aber nicht überall Platz für einen Radweg. Daher gibt es des immer wieder Passagen oberhalb des Tals auf Ausweichrouten, die etwas abseits vom eigentlichen Flusstal verlaufen. Doch die Wegführung des Mulde-Radwegs führt immer wieder zuverlässig zurück an die Ufer der Mulde.

Viel Arbeit

Insbesondere zwischen Aue und Wilkau-Haßlau gibt es viel Arbeit. Hier gilt es, eine ganze Reihe von Anstiegen abseits des Muldetals zu erklimmen. Aber die Strecke ist gut ausgewiesen. Das sichtbare Logo in Grün auf weißem Schild ist kaum zu übersehen. Das wurde hier besser gelöst als bei den Vereinsfarben vom FC Aue.

Brücken, Schlösser und Burgen

Ab Zwickau lässt das Muldetal immerhin so viel Platz, dass der Radweg ohne größere Anstiege in Flussnähe entlangführen kann. Des Öfteren gibt es dafür aber Schotterwege und Waldwegabschnitte, die jedoch meist in schöner Lage direkt am Flussufer entlangführen. Ab Waldenburg kommen wieder regelmäßige Anstiege hinzu. Aber das wieder eng eingefasste Muldental wartet auf diesem Abschnitt zur Entschädigung mit imposanten Schönheiten auf. Es gibt hier Brücken, Schlösser und Burganlagen zu erleben.

160 Kilometer Auf und Ab

In der Manier geht es weiter bis zum Zusammenfluss von Zwickauer und Freiberger Mulde bei Sermuth. Auch wenn man sagen kann, dass dieses Stück Mulde-Radweg entlang der Zwickauer Mulde zweifellos das beschwerlichste Teilstück des Mulden-Radwegs ist, so sollte es niemand missen. Wer die Mulde und das Gefüge des Mulde-Radwegs wirklich kennenlernen möchte, der kommt am Auf und Ab dieser 160 Kilometer von der Mulde-Quelle bis zum Zusammenfluss beider Mulden nicht herum.

Infos zum Mulden-Radweg: Die Mulde besteht aus zwei Flussläufen mit unterschiedlichen Quellen. Diese beiden Flüsse fließen erst im Verlaufe der Strecke weiter stromabwärts zusammen. Der Mulden-Radweg besteht entsprechend dieser topografischen Segmente aus drei Streckenabschnitten – dem Abschnitt entlang der Zwickauer Mulde (ca. 160 Km), dem Abschnitt entlang der Freiberger Mulde (ca. 105 Km), und ab dem Zusammenfluss beider Mulden als Abschnitt entlang der Vereinigten Mulde (ca. 135 Km). Deshalb wird auch in der Mehrzahl vom Mulden-Radweg gesprochen. Es gibt zwei Varianten, den Mulde-Radweg zu fahren. Beide Radwegvarianten beginnen in den Bergen nahe der deutsch-tschechischen Grenze, der Weg entlang der Zwickauer Mulde beginnt jedoch schon fast im Vogtland (noch Westerzgebirge) und der Weg entlang der Freiberger Mulde weiter östlich im Erzgebirge. Auch der Charakter zum Start der ersten Etappe ist unterschiedlich. So beginnt er Abschnitt an der Zwickauer Mulde auf der baumlosen Hochebene des Vogtlands bei Schöneck, während der Abschnitt der Freiberger Mulde bereits im waldigen Tal der Mulde bei Rechenberg-Bienenmühle startet.

Streckeninfos Mulde-Radweg – Zwickauer Mulde

Video-Report vom Mulde-Radweg – Etappe Schöneck – Aue

Video-Report vom Mulde-Radweg – Etappe Wolkenburg – Sermuth

Infos zu allen Mulde-Radweg Etappen

Es hat sich etwas geändert? Hier geschilderte Informationen entsprechen nicht mehr der Wirklichkeit da draußen? Dann lasst das bitte alle wissen und kommentiert diesen Beitrag.

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  1. Wir sind dieses Jahr zu viert
    im Juli den Mulde-Radweg von Aue bis Wurzen gefahren. Blauäugig, 3x 60+, 2 E-bikes, vorgebuchte ÜN

    Frust pur, da wir uns am Lahn-und Fuldatal orientiert hatten und da wir den bikeline-Radführer nicht genau genug gelesen hatten.
    U n d: Da eifrige aktuelle Straßenbautätigkeit zwischen Aue und Zwickau den dort ohnehin nicht vorhandenen Radweg zusätzlich unmöglich machte. Die Nebenstraßen, über die er eigentlich gehen sollte, wurden als Umleitungen für die gesperrte Hauptstraße benötigt … so dass wir die Gesellschaft von LKWs, Baufahrzeugen und jeder Menge Autos hatten. Und: keine ausflugsfreundliche Infrastruktur – kein Bäckerladen, keine Kiosk, kein Eiskaffee, nicht mal an der sonst netten Uferanlage in Zwickau! Und zuletzt: der Bikeline-Radführer von 2015 druckt die Bahnstrecken locker in die Landkarte, und man hofft darauf – aber vor Ort kriegt man mit, dass die Bahn seit 2002 eingestellt ist! Leute, radelt an der Lahn!

    Christine Feuerstein on August 22nd, 2018 at 13:27

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