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Roadreport: Der Ruhrtal-Radweg, 1. Teil

Begegnung mit einer Industrieregion

Die größte Industrieregion Deutschlands, mehr als 6 Millionen Einwohner und zig Autobahnen mit dem täglichen Transitvolumen von Containerschiffen – Angesichts solcher Attribute denkt man hier nicht unbedingt gleich ans Radfahren.Und Gedanken an eine richtige Radwanderung im Ruhrgebiet erscheinen geradezu absurd und dem Geist eines schmerzfreien Grenzgängers entsprungen zu sein, der auch ein Picknick im Gewerbegebiet als wertvolle Lebenserfahrung empfindet.

Reihenhäuser statt Naturreservate

Aus welchem Grund sollte jemand dort Radfahren wollen? Im Ruhrpott, wie er gemeinhin auch genannt wird, erwartet man eher Sportwagen und Reihenhäuser statt Naturreservate und Radwege. Aber seit 2006 gibt es den Ruhrtal-Radweg. Dieser Weg ist vermutlich die beste Variante, sich als Radfahrer dem Ruhrpott zu nähern. Egal was einem die Gedanken übers Radfahren im drittgrößten Ballungsraum Europas für unbehagliche Vorstellungen aufdrängen, wer den Weg entlang der Ruhr für die Anreise wählt, dem kann das weitläufige Flusstal dies alles zuverlässig fernhalten.

Im Schutz des Ruhrtals

Doch auch wenn sie die Namensgeberin ist, so macht die Ruhr allein noch kein Ruhrgebiet. In diese Bezeichnung eingeschlossen sind ein nördlich des Flusses angeschlossenes Kohlerevier und die im Umfeld der Kohleflöze entstandenen Industrieorte. Zum Ruhrgebiet gehören bei genauer Betrachtung auch Rhein, Emscher und Lippe, und wie diese ist die Ruhr vor allem ein Fluss, und diesen will der Ruhrtal-Radweg begleiten. So bleibt man als Anreisender zumeist im Schutz des idyllischen Ruhrtals und gewinnt trotzdem in kleinen Dosierungen zunehmend einen umfassenden Eindruck vom urban-industriellen Charakter der Region.

Bäuerlicher Charme und industrielle Relikte

Der Ruhrtal-Radweg startet vom Ruhrkopf. Von dort geht es zuvor durch wenig industrielles Terrain vom Rothaargebirge durch Wälder hinunter ins Ruhrtal südlich der Ruhrmetropolen. Im Sauerland ist der obere Abschnitt des Ruhrtal-Radwegs noch hauptsächlich vom bäuerlichen Charme einer deutschen Mittelgebirgslandschaft geprägt, doch dem Radfahrer begegnen daneben zunehmend die Relikte einer mehr als zweihundertjährigen Industriekultur. Die Industrie ist inzwischen mit den neuen Zeiten weitergezogen, aber das Land hat das Bild der Industrie bis heute nicht ganz ablegen können. Auch wenn die Gleise, Brücken und Hallen oft schon lange ausgedient haben, ist hier der besondere Charakter einer durch und durch industriell geprägten Region erlebbar.

Industrielle Gegenwart

Diese Industriekultur formierte sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend um zu einer Art Ruhrkultur. Nicht ganz zufällig wurde 2001 mit Zeche und Kokerei Zollverein ein Wahrzeichen der ansässigen Schwerindustrie zum Unesco-Weltkulturerbe deklariert und die Umnutzung alter Industriehallen hat mit dem euro-kulturellen Städteensemble Ruhr 2010 eine neue Qualität erreicht. Doch wenn man entlang des Ruhrtal-Radwegs vorrangig postindustriellen Zeitzeugen begegnet, so trifft man spätestens in Duisburg / Ruhrort doch noch auf die industrielle Gegenwart. Nachdem man auf den letzten Kilometern eine Reihe von Autobahnen unterquert hat, ist sie plötzlich da, und sie hat einen Hafen.

Hinter den Sieben Autobahnen, wo die Ruhr in den Rhein mündet, dort findest du den Ruhrort und du wirst endlich die großen Containerschiffe zu sehen.

Ruhrtal-Radweg/ Teil 2 – Nah am Wasser gebaut

Streckeninfos

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