Wehrwölfe auf dem Bober
Tag 5: Das Grollen in der Ferne
Wir haben wenig Lust, den Landgang weiter als nötig auszudehnen und beeilen uns damit, wieder aufs Wasser zu kommen. Der Bober liegt hier breit und seeartig vor uns.
Die Sonne wirft im Untergehen ein magisches Licht aufs Wasser, was der Weiterfahrt eine sonderbare Stimmung verleiht.
Ruhe vor dem Sturm
Irgendetwas liegt in der Luft. Wir sind ganz still und halten Ausschau nach einem Lagerplatz für die hereinbrechende Nacht. Dann zieht ein Wind auf und fegt drohend übers Wasser. Es ist an der Zeit, an Land zu gehen. Den passenden Lagerplatz dazu finden wir auf einer Anhöhe am linken Ufer, wo eine Gruppe von Fichten und stämmigen Eichen bescheidenen Schutz vor dem aufziehenden Sturm verspricht.
Problematisch
Der Lageraufbau mit Zelt, Muschel und Schutzplane funktioniert gewohnt gut und bald ist alles hergerichtet. Doch den Zugang zum Wasser haben wir zu wenig beachtet. Nun stellte er sich als problematisch heraus und ich falle zweimal hintereinander der Länge nach auf dem glitschigen Boden hin. Das zweite Mal lande ich halb im Wasser. Da ich und meine Sachen nun vollkommen verdreckt sind, entscheide ich mich spontan dazu, die kleine Lücke zwischen restlichem Tageslicht und Unwetter zum Waschen und Baden zu nutzen.
Noch viel problematischer
Doch alles sollte noch viel problematischer werden: Während René und Mark mit dem alltäglichen Lagerbetrieb und den Vorbereitungen für ein Feuer beschäftigt sind, suche ich mir hektisch frische Sachen zusammen. Dabei stelle ich erschrocken fest, dass mein wasserdichter Packsack mit den persönlichen Utensilien im Innern mit einer klebrigen Substanz kontaminiert ist. Ich mache mir ernsthaft Sorgen und schütte meine gesamte Habe auf die Erde. Das Duschgel ist ausgelaufen und hat einige meiner wichtigsten Mitbringsel besudelt.
Laune am Tiefpunkt
Was für ein bescheuertes Missgeschick. Das Tragische daran ist, dass ich schon mehrmals in den letzten Tagen darüber nachgedacht hatte, das Duschgel wegen der unsanften Handhabe der Packsäcke umzupacken. Das macht meinen Ärger in diesem Moment umso größer und ich kann angesichts meiner Ignoranz nur noch den Kopf schütteln. Der entstandene Schaden ist zum Teil irreparabel. Meine Laune hat ihren Tiefpunkt erreicht.
Keine weiteren Ausrutscher
An anderer Stelle hätte ein solcher Fehler zwar schlimmere Folgen haben können, aber an diesem Abend bedeutet das für mich, halb im Schlamm versunken und frierend mich selbst und meine Sachen zu waschen, ohne mir dabei weitere Ausrutscher auf dem glitschigen Ufer erlauben zu dürfen. Das war mir ja bisher leider nicht so gut geglückt. Nachdem ich diese Geschicklichkeitsübung mit leidlichem Erfolg abgeschlossen habe, bleibt mir nichts weiter übrig, als mir etwas von meinen nassen Sachen überzuziehen, denn was anderes besitze ich in diesem Moment nicht mehr.