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Flussreport: Die Drawa (Drage)

Pommerscher Abenteuerbach der Spitzenklasse

drawa-biwakplatzDie Drawa/Drage ist ein 186 km langer Wald- und Wiesenfluss im nordwestlichen Polen.

Auf ihrem Weg südwärts aus einem Fünf-Seen-Rinntal auf der Pommerschen Seenplatte hinab ins Thorn-Eberswalder-Urstromtal zu ihrer Mündung in die Notec (Netze) überwindet sie 120 Höhenmeter. Dabei durchstreift ihr Lauf die abwechslungsreichen Landschaften Pommerns und der Neumark und den urwüchsigen Drawer Nationalpark, welcher auf gesamter Länge vom Wasser aus erlebt werden kann.

Urwald mit alten Bäumen

Dieser Park bietet seinen Besuchern einen 8626 ha großen „Urwald“ von 450-jährigen Eichen und 300-jährigen Buchen, der eine heute seltene Flora und Fauna beherbergt. Bei entsprechendem Verhalten und ein wenig Glück können hier beispielsweise Biber, Fischotter und Fischreiher gesichtet werden.
Der Flusslauf selbst ist ebenso vielfältig wie die Landschaften, durch die er verläuft.

Hinter jeder Biegung ein neuer Anblick

Auf der gesamten Strecke mäandert die naturbelassene Drawa stark und hinter jeder Biegung bietet sich ein neuer Anblick – im Oberlauf gehören dazu auch einige Seen, die zum Teil masurische Ansichten bieten. Das klare schnellfließende Wasser trägt den Wasserwanderer zügig von einem Naturhighlight zum nächsten und trifft dabei auf verhältnismäßig wenig Zivilisation. An niedrigen Uferabschnitten zeigen sich natürliche Sumpf-, Wiesen- und Waldgebiete, bis sich das Wasser wieder einmal mit verstärkter Strömung in eine stark verengte und tiefe Flussrinne mit hohen Ufern zwängt. In diesem Wechsel sorgen zahlreiche Baumhindernisse und Stromschnellen für ein unterhaltsames Abenteuerflair und zum Himmel geöffnete Wiesen und Badestellen laden im Gegensatz dazu zur nötigen Entspannung und Erholung ein.

Strapazen

Trotzdem der Flusslauf auf seiner gesamten Länge nur vier Umtragungen erforderlich macht, kommen tatsächlich doch wesentlich mehr Strapazen auf den Kanuten zu – bedingt durch umgestürzte Bäume, Stromschnellen und ähnliche periodische Hindernisse. Eine angemessene körperliche Fitness und der Wille zum Handeln sollten also zu den Grundvorrausetzung für dieses Paddelerlebnis gehören. Dazu sind auch einige Grundkenntnisse im Paddeln und der Strömungslehre von Vorteil, aber keine Bedingung, da der Fluss genügend Gelegenheiten zum Erlernen der notwendigen Fertigkeiten bietet.

Geweihtes Wasser

Auch wenn in Polen gerne betont wird, dass bereits Karol Józef Wojtyła, der ehemalige Papst Johannes Paul II. in seiner Jugend mehrmals auf der Drawa gewandert ist, muss man jedoch kein strenggläubiger Katholik sein, um zu erkennen, dass die Drawa zu den schönsten und abwechslungsreichsten Paddelrouten Polens gehört – der Clou dabei: Der Drawa-Verlauf bietet eine der seltenen Möglichkeiten, einen Fluss beinahe von seiner Quelle an zu bewandern.

Hinweis: Für alle Tourenvarianten, die eine Durchquerung des Nationalparks im Mittel- und Unterlauf vorsehen, bietet sich eine Weiterfahrt auf Notec (Netze), Warta (Warthe) und Oder an. Dabei bewegt man sich 39 km auf der Netze und 69 km auf der Warthe bis zur Mündung in die Oder bei Kostrzyn. Wer sich dafür entscheidet, dem eröffnet sich mit der Mündung der Drawa in die Netze ein völlig anderes Paddelrevier: ein träger Strom, der durch die offene und weitläufige Landschaft des Netze- und Warthebruchs fließt. Grundsätzlich kann man ab hier zügiger als auf der Drawa wandern, da jegliche Hindernisse fehlen, jedoch machen sich hier auch schon leichte westliche Gegenwinde bemerkbar und drei Tage sollten für diese Reise einkalkuliert werden. Die Landschaft ist ab jetzt wesentlich eintöniger und auch die Zivilisation stärker präsent. Neben der Durchfahrt durch die alte Bezirkshauptstadt Landsberg/Gorzów Wlkp. führt das Urstromtal auch in das Vogelschutzreservat des Warthedeltas, einem letzten Höhepunkt auf dieser Fahrt. Ideal für langstreckenambitionierte Paddler, die sich auf großen Flüssen wohlfühlen.

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Roadshow

Hier finden Sie eine detaillierte Streckenbeschreibung.

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  1. […] Zum Flussreport […]

    Die Drawa (Drage) - roadreport on Mai 29th, 2009 at 08:26
  2. […] der rechtsseitigen Mündung der Drawa (Drage) bei Km 48,7 erreicht der Flusslauf das im 18. Jahrhundert unter Friedrich Wilhelm I. trockengelegte […]

    Flussreport: Die Notec (Netze) - roadreport on Juni 2nd, 2009 at 00:51

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